Feuer und Blut - Erstes Buch: Aufstieg und Fall des Hauses Targaryen von Westeros (German Edition) by George R.R. Martin

Feuer und Blut - Erstes Buch: Aufstieg und Fall des Hauses Targaryen von Westeros (German Edition) by George R.R. Martin

Autor:George R.R. Martin [Martin, George R.R.]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Penhaligon Verlag
veröffentlicht: 2018-11-19T23:00:00+00:00


Später versuchte König Viserys Frieden zu stiften und verlangte von den Jungen, dass sie einander in aller Form um Vergebung baten, doch ihre rachsüchtigen Mütter ließen sich durch solche Höflichkeiten nicht beschwichtigen. Königin Alicent verlangte, dass Lucerys Velaryon zum Ausgleich für Aemonds verlorenes Auge ebenfalls ein Auge einbüßen sollte. Prinzessin Rhaenyra wollte davon nichts hören, beharrte jedoch darauf, dass Prinz Aemond »peinlich« befragt werden sollte, bis er preisgab, wer ihre Söhne »Krafts« genannt hatte. Denn sie so zu nennen bedeutete, sie Bastarde zu nennen, die kein Recht auf die Thronfolge hätten … und wenn das der Wahrheit entsprach, hätte sie sich selbst des Hochverrats schuldig gemacht. Als der König ihm zusetzte, gab Prinz Aemond schließlich zu, sein Bruder Aegon habe ihm gesagt, die Kinder seiner Halbschwester seien Krafts. Prinz Aegon äußerte dazu lediglich: »Das weiß doch jeder. Schaut sie nur an.«

König Viserys beendete die Befragung schließlich und erklärte, er wolle nichts mehr davon hören. Niemand werde ein Auge einbüßen, so verfügte er, aber wenn noch einmal jemand – »ob Mann oder Frau oder Kind, von edler oder einfacher oder königlicher Geburt« – seine Enkel als »die Krafts« verspotten sollte, dann würde er dem- oder derjenigen mit einer glühenden Zange die Zunge herausreißen lassen. Darüberhinaus befahl Seine Gnaden seiner Gemahlin und seiner Tochter, sich zu küssen und sich gegenseitig ihrer Liebe und Zuneigung zu versichern, wobei jedoch ihr falsches Lächeln und die leeren Floskeln nur den König täuschen konnten. Was die Jungen betraf, so sagte Prinz Aemond später, er habe an jenem Tag ein Auge verloren und einen Drachen gewonnen und betrachte das als gerechten Tausch.

Um weiteren Streit zu verhindern und den »boshaften Gerüchten und gemeinen Verleumdungen« ein Ende zu bereiten, verfügte König Viserys außerdem, dass Königin Alicent und ihre Söhne mit ihm zum Hofe zurückkehren sollten, während Prinzessin Rhaenyra sich mit ihren Söhnen nach Drachenstein zurückziehen sollte. Von nun an sollte Ser Erryk Cargyll von der Königsgarde ihr als Geschworener Schild dienen, während der Knochenbrecher nach Harrenhal zurückkehrte.

Mit diesen Entscheidungen war niemand zufrieden, schreibt Septon Konstans. Pilz hingegen wendet ein: Immerhin einem gefielen diese Verfügungen, denn Drachenstein und Driftmark liegen dicht beieinander, und die räumliche Nähe gestattete es Daemon Targaryen, seine Nichte unbemerkt vom König zu trösten.

Auch wenn Viserys I. noch weitere neun Jahre lang herrschen sollte, war die blutige Saat des Drachentanzes längst ausgebracht, und 120 n.A.E. war das Jahr, in dem sie zu keimen begann. Als Nächstes ereilte der Tod die älteren Krafts. Lyonel Kraft, Lord von Harrenhal und Hand des Königs, begleitete seinen Sohn und Erben Ser Harwin bei seiner Rückkehr zu der riesigen, halb in Trümmern liegenden Burg am Seeufer. Kurz nach ihrer Ankunft brach in dem Turm, in dem sie schliefen, ein Feuer aus, in dem Vater und Sohn zusammen mit drei Angehörigen ihres Gefolges und einem Dutzend Diener ums Leben kamen.

Die Ursache für den Brand wurde nie geklärt. Mancher führt das Feuer auf schieres Unglück zurück, andere munkelten, der Sitz des Schwarzen Harren sei verflucht und bringe jedem, der ihn halte, Verderben. Viele vermuteten, es habe sich um Brandstiftung gehandelt.



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